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Charles McCombie, 68, ist Nuklearphysiker. Er ist überzeugter Befürworter der zivilen Nutzung von Atomenergie, die er für eine Voraussetzung für Frieden und Wohlstand hält. Seit 35 Jahren sucht er gemeinsam mit internationalen Spezialisten weltweit nach Endlagerorten für hochradioaktiven Atommüll. 


Von 1978-1999 entwickelte er in der Schweiz das hochradioaktive Endlagerprogramm für die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle). Mitte der neunziger Jahre war er während acht Jahren in der Endlagerkommission der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Mit seiner Schweizer Organisation Arius, Association for Regional and International Underground Storage, in Baden initiiert er heute multinationale Endlagerprojekte in Europa, Afrika, Asien, Südamerika und berät nationale Endlagerprogramme, unter anderem das japanische Endlagerprogramm NUMO, Nuclear Waste Management Organization of Japan.

 

Charles McCombie sucht eine offene Konfrontation mit seinen Gegnern und öffnet dem Film die Tür zu verschlossenen Drehorten. Seine jahrzehntelange Erfahrung ist eine Art Bilanz der bisher vergeblichen Suche nach einem Endlager. Sie zeigt die Probleme auf, die eine Realisierung von hochradioaktiven Endlagern auf der ganzen Welt bisher verhindern. Der gebürtige Schotte lebt seit 40 Jahren mit seiner Familie in der Schweiz. Unmittelbar vor seiner eigenen Haustür auf dem Bözberg – in Sichtweite zur deutschen Grenze – wird heute die Planung eines hochradioaktiven Endlagers in Betracht gezogen.



Marcos Buser, Geologe, ist Charles McCombies schärfster Widersacher in der Schweiz. Er arbeitet in der unabhängigen Endlagerforschung. Seit den achtziger Jahren kritisierte er öffentlich die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Widersprüche der Endlagerpläne, die McCombie während 20 Jahren für die Schweizer Endlagerorganisation Nagra verfolgte. Bis 2012 sass er in nationalen Atom-Aufsichtsgremien ein. 2012 verliess er unter Protest die Kommission für Nukleare Sicherheit, KNS. Als dezidierter Atomkraftgegner wendet er sich nicht gegen Endlagerpläne, sondern setzt sich dafür ein, diese aus den ökonomischen Zwängen der Atomindustrie zu befreien. www.nuclearwaste.info



Gregg Butler, ex-CEO der ehemaligen Betreiberin der britischen Atomanlagen, British Nuclear Fuels Limited, BNFL, und ehemals Direktor der Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield. In dieser Funktion war er früh in die britische Endlagersuche involviert, die 1997 scheiterte. Gemeinsam mit Charles McCombie plante er das weltweit erste internationale hochradioaktive Endlagerprojekt in Australien, das 1998 ebenfalls am gesellschaftlichen Widerstand scheiterte. Heute berät er gemeinsam mit Charles McCombie den Direktor des britischen Endlagerprogramms.



Neil Patterson, Kapitän bei der Pacific Nuclear Transport Limited, PNTL. Er hat  die Aufgabe, per Schiff die hochradioaktiven Rückstände aus der Wiederaufbereitung in Sellafield, GB, in die Ursprungsländer zurückzutransportieren.



Russell Jim, Direktor des Umweltsanierungsbüros der indianischen Yakama Nation in Washington State, USA. Sein Volk hat die längste Erfahrung im Umgang mit radioaktiver Verseuchung überhaupt. Auf ihrem Land liegt die Hanford Site, wo seit 1943 das Plutonium für die erste Atombombe produziert wurde. Dort sollte das erste hochradioaktive Endlager der Welt entstehen. Das Gelände wäre für 250'000 Jahre zur Sperrzone geworden. Die Unzulänglichkeit der Geologie sowie der Widerstand der Yakama und der Umweltbewegung verhinderten die Endlagerpläne.



Steve Frishman bekämpft seit 1987 als technischer Politikberater des Staates Nevada das Yucca Mountain-Projekt. Im Yucca Mountain, im Staat Nevada, sollte der hochradioaktive Atommüll aus über 100 amerikanischen Atomkraftwerken endgelagert werden. 2010 wurde Yucca Mountain von Präsident Obama aufgegeben. Steve Frishman kämpft wie David gegen Goliath – gegen 2000 Wissenschaftler im Dienste des Energieministeriums und die Atomindustrie.



Ian Zabarte, Aussenminister der Westlichen Shoshonen. Sie sind die traditionellen Landbesitzer des Yucca Mountain. Der Berg liegt am Rande des ehemaligen Atombombentestgeländes Nevada Test Site. Dort wurden in den 50er-Jahren 119 Atombomben oberirdisch getestet und bis zum Teststopp im Jahr 1992 über 1000 unterirdische Atombomben. Er bekämpft das Yucca Mountain-Endlager im Namen seines Volkes und setzt sich dafür ein, dass es nach dem vorläufigen Aus nicht erneut als Standort bestimmt wird.



David Pentz, Geologe und Unternehmer aus den USA ist der Erfinder des Pangea-Projekts, das weltweit nach der einfachsten und billigsten Endlager-Lösung sucht. Charles McCombie und Gregg Butler brachten als Pangea-Partner britisches und schweizerisches Geld ins Projekt. Ihr Ziel war, mindestens 20 Prozent des weltweiten hochradioaktiven Atommülls nach Australien zu bringen. Obwohl das Projekt 1998 am Widerstand in Australien scheiterte, ist David Pentz noch heute besessen von seiner Idee.



Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen, Deutschland. Er setzt sich seit 35 Jahren erfolgreich gegen ein hochradioaktives Endlager in Gorleben ein, welches von der Umweltbewegung aufgrund von Gas- und Wasservorkommen im tiefen Untergrund als völlig ungeeignet betrachtet wird. Die breiten zivilen Proteste anlässlich der Castor-Transporte nach Gorleben sind für ihn das «Symbol für die gescheiterte Atommüllpolitik».



Wendell Weart, Geophysiker und Projektverantwortlicher für das Waste Isolation Pilot Plant, WIPP, das erste geologische Tiefenlager weltweit. Es liegt in Carlsbad, New Mexico, und wurde 1999 für schwachaktive, transuranische Atomabfälle eröffnet. Nach dem Scheitern des Yucca Mountain-Projekts wird in den USA diskutiert, nun auch sämtliche hochradioaktiven Atomabfälle der USA in Carlsbad endzulagern.



Bob Forrest, ehemaliger Bürgermeister von Carlsbad, New Mexico. Er hat Wendell Weart die Tür zum Bau des WIPP geöffnet. Dafür wurde seine Gemeinde grosszügig finanziell entschädigt. Das Scheitern des Yucca Mountain-Projekts ist für ihn ein Glücksfall. Nun möchte er auch den gesamten hochradioaktiven Atommüll der USA in seiner Gemeinde endlagern.



Jacob Spangenberg, Bürgermeister der Gemeinde Östhammar, Schweden, wo das Atomkraftwerk Forsmark steht. Die Gemeinde hat sich freiwillig als hochradioaktiver Endlagerstandort gemeldet. 2011 hat die Endlagerorganisation SKB bei den Behörden das Gesuch zum Bau eines hochradioaktiven Endlagers in Östhammar eingereicht. Falls die Sicherheit von unabhängigen Experten für 100'000 Jahre als bewiesen gilt, könnte Östhammar der erste Ort weltweit sein, der ein hochradioaktives Endlager beherbergt.



Johan Swahn, Direktor des schwedischen NGO-Büros zur Atommüllaufsicht, MKG. Er kritisiert das schwedische Konzept zur Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll, welches seit über 35 Jahren das gleiche Konzept verfolgt: 500 Meter tief im nassen Granitgestein soll der hochradioaktive Atommüll in Kupferkanister verpackt werden.



Ju Wang, Direktor des hochradioaktiven Endlagerprogramms der Volksrepublik China. Er sucht in der Wüste Gobi nach einem geeigneten Endlagerstandort für den hochradioaktiven Atommüll seines Landes. In China sollen bis ins Jahr 2020 40 Reaktoren in Betrieb und 18 weitere im Bau sein. Am möglichen Standort gibt es bisher erst etwa 20 Bohrlöcher zur Untersuchung des Untergrunds.



Ba Gen Na, Nomade in der chinesischen Provinz Gansu in der Wüste Gobi. Seine Kamelherde weidet auf dem möglichen Endlagergelände, das derzeit von Ju Wang und seinen Leuten auf seine Tauglichkeit hin erforscht  wird. Ba Gen Na fürchtet um seine Existenz, denn die chinesischen Politiker und Wissenschaftler vermuten hier den sichersten Ort für ihr hochradioaktives Endlager.

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Die Reise zum sichersten Ort der Erde